Lebensmittelmotten – Gummiring, Schraubgläser, Einmachgläser oder Vorratsdosen?
Inhaltsverzeichnis
Was hilft wirklich gegen Lebensmittelmotten? Die Antwort ist recht simpel. Ausschließlich geeignete Aufbewahrungsformen für die Nahrungsmittel helfen vor dem Befall mit Mehlmotten und Co. zu schützen. Da man sich die Eier bzw. Larven immer wieder über befallene Lebensmittel wie z.B. (wie z.B. Müsli, Reis, diverse Tee-Sorten, Nussarten aber auch Schokoladenprodukte) aus dem Kaufhaus mit einschleppt, hilft gegen die Ausbreitung ausschließlich das Abfüllen in geeignete Behältnisse. Damit lässt sich die weitere Ausbreitung verhindern.
Seitdem unser Baby auf der Welt ist, achte ich bei Lebensmitteln noch genauer darauf, dass diese auch genießbar sind. Vor kurzem war es wieder soweit, durch eine eingeschleppte Nussmischung aus dem Supermarkt sind wieder neue Plagegeister in unsere Wohnung eingezogen. Grund genug einmal eine Hilfestellung für andere Menschen zu schreiben, die Lebensmittelmotten wieder loswerden möchten.
Wie bekommt man Lebensmittelmotten am einfachsten wieder weg?
Am allerbesten hilft Vorsorge. Dazu habe ich weiter unten einen Absatz dazu geschrieben, wie ich meine Lebensmittel lagere und damit unsere Wohnung frei von Lebensmittelmotten halte. Das funktioniert mit den geeigneten Behältnissen für Lebensmittel sehr gut, wie sich unten im Text nachlesen lässt.
Hat man die Tierchen aber erstmal in der Wohnung, gibt es verschiedene Ansätze um Lebensmittelmotten zu bekämpfen:
- Vor Wiederbefall schützen: Lebensmittel in sicheren Behältern aufbewahren (geeignete Behälter ansehen)
- Lebensmittelmotten mit Hand oder Netz einfangen, Kokons von der Wand pulen und draußen aussetzen (Kostenlos)
- Insektenvernichtungsmittel (Gesundheitsschädlich und nicht Umweltverträglich)
- Schlupfwespen aussetzen. Diese Tiere sind der natürliche Feind und bekämpfen die Lebensmittelmotten bzw. deren Eier und fliegen dann wieder aus der Wohnung heraus)
Ich bin hier sicher ein Einzelfall aber ich fange die an sich hübschen und flatternden Motten einfach mit der Hand und befördere Sie dann aus dem offenen Fenster heraus. Meistens geschieht dies im Flug wo die langsamen Tierchen gut zu fangen sind aber auch wenn Sie an Wänden sitzen entnehme ich sie einfach oder stülpe ein Glas über Sie. schiebe ein Stück Papier zwischen Glas und Wand und lasse Sie dann frei.
Die in Kokons eingesponnenen Larven während der Verpuppung kann man vorsichtig von den Wänden bzw. deren Ecken ablösen und ebenfalls vor die Türe befördern. Das Zerqetschen dieser empfehle ich nicht, zum einen weil es Flecken an den Wänden hinterlassen kann und außerdem bin ich der Meinung, dass jedes Lebewesen, ja das Leben an sich, schützenswert ist. Ich bin deshalb kein Freund von Chemie geschweige denn dem Totschlag von Insekten. Sollen Sie sich lieber ein neues Zuhause suchen, diese Chance gebe ich Ihnen 🙂
Hausmittel gegen Lebensmittelmotten
Zu den bedingt wirksamen Hausmitteln gegen Lebensmittelmotten zählen vor allem Lorbeerblätter. Diese werden von einigen Menschen eingesetzt um die Motten fernzuhalten. Dabei reichen scheinbar ein paar Blätter pro Schrank aus. Andere Nutzer legen den ganzen Boden Ihrer Vorratsschränke mit Lorbeerblättern aus und platzieren darauf Ihre Lebensmittelbehälter. Für mich kommt das aber nicht in Frage.
Einen 100%igen Schutz gegen den Befall mit Lebensmittelmotten bieten diese Hausmittel nämlich nicht. Wer auf Nummer sicher gehen will, füllt seine Lebensmittel wie Nüsse, Mehl, Nudeln und Co. in mottensicheren Aufbewahrungsysteme ab. Diese helfen der Ausbreitung und dem Befall durch Lebensmittelschädlinge sicher entgegen zu wirken. Dies kann ich aus eigener Erfahrung (siehe unten) bestätigen.
Um Lebensmittelmotten natürlich zu bekämpfen, sollen sich zudem Schlupfwespen eignen, welche man im Onlinehandel bestellen kann. Diese setzt man in den betroffenen Schränken oder der Küche aus und dann machen diese Nützlinge Jagd auf die Motten bzw. deren Larven.
Wer seine Lebensmittel, wie ich mittlerweile, fest verschlossen hält, hat sowieso nur noch sehr selten Kontakt mit Lebensmittelmotten. Die paar die ab und zu auftreten, weil ich z.B. gekauftes Mehl noch nicht umgepackt habe lassen sich ohne Mord und Totschlag fangen. Gleiches mache ich auch mit den Maden, falls es überhaupt soweit kommt.
Seit ich unsere Lebensmittel in große Einmachgläser gepackt habe, hatte ich nur noch zwei Mal Lebensmittelmotten im Haus und zwar durch eine befallene Nussmischung und eben durch gekauftes Mehl, welches ich nicht rechtzeitig aus der Papierpackung herausgenommen und abgefüllt habe.
Geeignetete Aufbewahrungsformen gegen den Befall von Lebensmittelmotten
Hier bieten sich eigentlich nur drei Formen von Aufbewahrungslösungen an, die Mottensicher sind. Insbesondere Einmachgläser in Form von Bügelgläsern bieten sich an. Diese verschließen fest durch hohen mechanischen Druck und ein breiter Gummiring verhindert das Eindringen von außen ebenso, wie den Ausbruch aus dem Gefäß.
Zum Aufbewahren von Mehl, Reis, Nüssen oder anderer loser Ware benutze ich erfolgreich diese Gläser:
Diese Gläser haben 1550ml Fassungsvermögen und fassen somit etwas mehr als 1 Packung Mehl (1 Kg Mehl). Kleinere Gläser z.B. mit 1220ml oder mit 1000ml Fassungsvermögen sind viel zu klein, um eine ganze Packung Mehl o.ä. aufzubewahren. Deshalb sind die 1550ml genau die richtige Größe für den Haushalt. Zucker und andere schwere Rohstoffe passen entsprechend mehr rein. Die Deckel schließen superdicht und sind absolut Mottensicher.
Die einmalig mit befallenem Mehl eingeschleppten Motten sind im Glas verstorben und konnten sich nicht auf andere Lebensmittel ausbreiten. Ein Eindringen von außen schließe ich demnach auch aus. Es handelt sich hierbei um ein 12er Set und nach langer Recherche war dies die langlebigste und günstigste Aufbewahrungslösung für mich. Ich habe den Kauf nie bereut und kann das Produkt daher wärmstens weiterempfehlen.
Update: Über 3 Jahre in Gebrauch, kein einzigstes Glas ist kaputt gegangen. Es sind noch die ersten Gummis, die Drahtbügel funktionieren wie am ersten Tag und die Gläser schließen super dicht und sehen noch immer schick aus im Regal. Alle trockenen Lebensmittel halten daran eine Ewigkeit. Allerdings schließen die Gläser für Lebensmittel mit viel Restfeuchte etwas zu dicht, die Feuchtigkeit kann nicht hinaus und meine Haselnüsse sind nach 2 Jahren ohne öffnen des Glases darin geschimmelt. War aber mein Fehler. Achja – Keine Lebensmittelmotten mehr seitdem 🙂
Weitere gute Aufbewahrungsmöglichkeiten sind Schraubgläser mit einem sogenannten Twist-Off Deckel. Verschließt man diese nach jedem Gebrauch wirklich fest, können auch hier keine Motten oder Maden eindringen. Der Nachteil im Vergleich mit Einmachgläsern ist jedoch, dass sich im Schraubgewinde Maden einnisten können. Die Mottenweibchen legen dabei Ihre Eier am unteren Ende des Schraubdeckels ab, von wo aus die kleinen Mottenmaden dann Ihren Weg ins Innere suchen. Bei wirklich fest verschlossenen Gläsern klappt dies nicht. Ist man jedoch unachtsam und bemerkt nicht das eine Mottenlarve bei geöffnetem Deckel weiter nach oben kriecht und verschließt das Gefäß dann nicht 100%ig, so können auch hier die kleinen Flattermänner in spé eindringen und unsere Lebensmittel befallen.
Ich benutze Schraubgläser insbesondere für die Aufbewahrung von Gewürzen, da sich die Lebensmittelmotten und andere Schädlinge wie z.B. der Kräuterdieb auch gern in so manches Gewürz einnisten. Selbst Chiliflocken sind diesen kleinen Plagegeistern nicht zu scharf, wie ich schon feststellen durfte. Seit ich jedoch die gekauften Schraubgläser für meine Gewürze verwende und diese immer fest verschließe, bin ich verschont geblieben. Mit den von Konserven wiederverwendeten Gläsern klappte das leider nicht ganz so gut.
Für die Lebensmittelmotten sichere Aufbewahrung von Gewürzen nutze ich dieses Produkt:
Das Set habe ich ausgewählt, da zum einen die Größe der Behälter genau richtig für Gewürze ist (Es passen knapp 100g der meisten Gewürze hinein) und zum anderen weil es mit 28 Gewürzgläsern großzügig dimensioniert war. Auch wenn man erst denkt, man braucht so viele gar nicht habe ich es nie bereut gleich ein großes Set gekauft zu haben. Es kommen immer wieder neue Gewürze hinzu und mittlerweile sind fast alle befüllt. Ein weiterer Vorteil sind die mitgelieferten Etiketten (Die schon für sehr viele Gewürze vorbedruckt sind) und ein Stift, mit dem man die schwarzen Etiketten selbst beschriften kann, z.B. für Gewürzmischungen oder exotische Gewürze die nicht als vorbedrucktes Etikett enthalten sind.
Update: Auch diese sind nun über 3 Jahren in Gebrauch, machen sich aber noch gut. Die Etiketten bei den am meisten genutzten Gläsen (Paprika Edelsüß, Pfeffer) sind minimal abgegriffen und könnten nochmal nachbeschriftet werden. Ansonsten alles in Ordnung.
Um Kleinmengen wie z.B. Walnüsse, Leinsamen, Chiasamen und Co. sicher aufzubewahren, nutze ich diese Boxen:
Obwohl diese Boxen aus Plastik sind, habe ich auch hier noch keinen Befall mit Mehlmotten oder ähnlichem ausmachen können. Durch die vierseitige Verschlusstechnik ist bei diesen Aufbewahrungsboxen sitzt hier der Deckel fest. Und obwohl diese aus Plastik sind, haben sich aufgrund der schieren Dicke des Materials auch hier noch keine Mehlzünsler oder andere Mottenarten einnisten können.
Da die Boxen luftdicht abschließen, halten sich hier insbesondere auch Lebensmittel mit einer Restfeuchte, wie z.B. Nussarten sehr gut darin ohne zu verkommen. Gewählt habe ich dieses Produkt, aufgrund des niedrigen Preises.
Update: Nach nun bald 3 Jahren in Gebrauch machen sich bei den Boxen die täglich geöffnet werden, erste Abnutzungserscheinungen bemerkbar. Dort wo man den Deckel jedes Mal aufclippt (Pseudoscharnier), wird das Plastik minimal dünner. Ich denke in nochmal 3 oder 4 Jahren sind die durch und der Deckel schließt dann vermutlich nicht mehr sicher genug um vor Mottenbefall zu schützen. Auch hier gilt, ist zuviel Restfeuchte in den Lebensmittel muss man die Boxen ab und zu öffnen, wenn man längere Zeit nichts entnommen hat. Siehe Beispiel mit den Haselnüssen oben bei den 1,5l Voratsgläsern.
Können sich Lebensmittelmotten durch Plastik fressen?
Ja, Lebensmittelmotten können sich durch dünnes Plastik hindurch fressen. Gleiches gilt übrigends auch für dünne Metallfolien und spezielle Frischhaltefolien, wie Sie z.B. bei Nussmischungen beliebt sind. Es ist unglaublich, wo sich diese kleinen Insekten so alles durchfressen oder hineinzwängen können.
Wie gefährlich sind Lebensmittelmotten?
Kann man Lebensmittel noch essen wenn sie von Lebensmittelmotten befallen sind?
Meiner Meinung nach kann man als gesunder Erwachsener von Lebensmittelmotten befallene Lebensmittel durchaus noch konsumieren. Sie sind trotzdem noch essbar. Lebensmittelmotten gelten nicht als Krankheitserreger.
Wichtig ist meines Erachtens, dass man die Lebensmittel ordentlich erhitzt. Dies geschieht z.B. beim Backen, Braten oder Kochen von Lebensmitteln wie Reis, Mehl oder Nüssen. Sobald man die Lebensmittel auf über 90°C Celsius erhitzt, sterben in der Regel alle Krankheitserreger, Keime und auch Pilze ab. Mann kann diese dann bedenkenlos verzehren. Anders sieht das ganze jedoch bei stark allergischen Menschen aus. Diese können durch Allergene, die sich z.T. auch durch das Kochen der Lebensmittel nicht zerstören lassen, Beschwerden erleiden.
Ich empfehle deshalb gerade bei Kindern oder allergieaffinen Menschen die Lebensmittel im Zweifel lieber zu entsorgen. Ähnlich sieht dies auch das Bundesumweltamt, von dessen Webseite ich an dieser Stelle zitieren möchte:
Der Schaden durch Lebensmittelmotten erfolgt durch den Larvenfraß, ihre Spinntätigkeit und durch Kotverunreinigungen. Außerdem ist es möglich, dass sie Pilze oder Milben einschleppen. Mehlmotten verderben Lebensmittel, gelten jedoch nicht als Krankheitsüberträger wie Nagetiere oder Schaben. Der Verzehr befallener Produkte kann jedoch zu Allergien, Hauterkrankungen oder Magen-Darm-Erkrankungen führen. Befallene Vorräte sind daher für den menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet und müssen entsorgt werden.Quelle: Umweltbundesamt.de
Hier spielt sicher zum einen die wirtschatliche Nähe zur Lebensmittelindustrie eine Rolle, denen der Neuerwerb befallener Lebensmittel sicher lieber ist, als dass alte noch essbare Reste verzehrt werden. Schließlich bringt jedes neu erworbene Lebensmittel wieder neue Steuereinahmen mit sich. Zum anderen sind Ämter und Behörden ja ohnehin sehr kleinlich und risikoscheu. Ich denke hier sollte sich jeder selbst eine Meinung bilden.
Wie gelangen Lebensmittelmotten in unsere Wohnungen und Häuser?
Zumal es gerade die Lebensmittelindustrie selbst ist, die uns diese possierlichen Plagegeister mit Ihren Produkten ins Haus bringt. Im Gegensatz zum weit verbreiteten Glauben, dass diese Tiere durch offene Fenster in unsere Wohnräume und Speisekammern gelangen, werden nämlich meist die Eier von uns selbst ins Haus getragen. Und zwar durch das Einkaufen und nach Hause verbringen von bereits befallenen Produkten aus dem Supermarkt. Dort schlüpfen dann die Maden und der Kreislauf des Lebens beginnt erneut, nur diesmal in unseren eigenen vier Wänden.
Es empfiehlt sich deshalb neu gekaufte Speisen, gleich nach dem Einkauf zu inspizieren und in geeignete Behälter umzufüllen. Bei den Einmachbügelgläsern z.B. entwickeln sich die Eier erst gar nicht richtig zu Maden. Eine Ausbreitung des Befalls durch Lebensmittel- und Mehlmotten kann man damit verhindern.
Wie sind eure Erfahrungen mit Lebensmittelschädlingen im Haushalt?
Nutzt gerne die Kommentarfunktion um euch auszutauschen und weitere sinnvolle Hinweise und Hilfsmittel im Kampf gegen Lebensmittelschädlinge vorzustellen.
Ich freue mich auf eure Kommentare!
Beitragsbild oben: Ephestia kuehniella – Urheber: Sarefo – Quelle: Wikipedia – Lizenz: Creative Commons 3.0
Frank
says:Hallo!
Diese Seite von dir hab ich irgendwann im Sommer entdeckt – ja, genau, zu der Zeit wo die Viecher fliegen, und ich entsprechend Infos suchte…
Seitdem wollte ich ein paar eigene Betrachtungen und Ideen dazu schreiben – komme aber erst jetzt dazu:
Packungen, die komplett versiegelt sind, also entlüftet/vakuumiert oder unter Druck stehen, können im Regelfall keine Motten enthalten. Es ist mir in der Tat auch noch nicht vorgekommen, daß eine solche Packung befallen gewesen wäre.
Ganz anders dagegen Packungen, die mutwillig vom Hersteller oder Händler Löcher erhielten. Ich erinnere mich an eine 5Kg-Tüte Reis, ich glaube aus Italien, die massiv mit Motten befallen war. Als ich mir die Tüte daraufhin genauer ansah, stellte ich fest, daß die Tüte tatsächlich beidseitig durchgehend an Doppelreihen perforiert wurde! Ich denke, das hat den Grund, daß der Verursacher (Hersteller / Großhändler) genau weiß, daß in seinem Reis Motteneier sind, so aber behaupten kann, die Motten seien anderswo von außen eingetragen worden. Wäre die Tüte dicht versiegelt, wäre die Herkunft der Viecher eindeutig.
Fazit ist also: die Tüten gründlichst ansehen, und keine kaufen, die durchlöchert sind. Mit leichtem Druck auf die Tüte kann man ja bereits feststellen, ob die dicht ist: wenn keine Luft herausgepresst werden kann, können auch keine Motten rein. Man liest zwar immer wieder, auch du schreibst das, die Viecher könnten sich auch durch Plastik beißen. Das mag durchaus möglich sein, aber warum sollten sie? Bei einer DICHTEN Tüte haben die doch gar keine Möglichkeit, zu erkennen, was da drin ist – denn beim sehen, durch die Tüte, wie wir, können sie das kaum erkennen – und RIECHEN durch die hermetisch verschlossene Tüte ist unmöglich. Weiterer Beweis dafür: im Normalfall kommen die durch die Falten an den Öffnungen!
Falls man doch etwas kaufen möchte, das man nur in einer nicht versiegelten Tüte bekommen kann, so sollte man die Tüten zuhause sofort öffnen, und den Inhalt in dicht schließende Gläser umfüllen – das schreibst du ja auch richtig. Vorher aber natürlich gründlichst kontrollieren, ob vielleicht schon Motten, Maden oder Gespinste vorhanden sind. Falls tatsächlich Motten drin sind, natürlich sofort zurück bringen. Falls man aber nur irgend einen Verdacht hat, Eier kann man ja kaum erkennen, gibt es einen einfachen Tipp: die Packung nach dem Kontrollieren, und bevor man den Inhalt umfüllt, für 2 bis 3 Minuten in die Mikrowelle! Trockenprodukte jeder Art werden ja von Mikrowellen nicht erwärmt – Leben aber enthält immer Wasser, und wird so durch Mikrowellen gekocht, also abgetötet. Durch diese Maßnahme hat man dann zwar die abgetöteten Eier im Reis, das ist aber immer noch das weitaus kleinere Übel gegenüber den daraus sich entwickelnden Maden, deren Kot, und den Gespinsten.
Genau diese Maßnahme sollte man auch generell bei jeglichen Gewürzen, die man kauft, anwenden, außer, wenn es sich um stark salzhaltige Gewürzmischungen handelt, oder um Mischungen, bei denen große Anteile Kräuter enthalten sind, die die Mistviecher nicht mögen. An eine Würzmischung mit Lorbeer oder Lavendel z.B. dürften die meisten Motten nicht dran gehen – Chili hingegen: so scharf es unsereiner auch findet, das interessiert die Viecher nicht die Bohne, die lieben das. Das heißt: Chiliflocken, insbesondere skurriler südlicher Herkunft, nach dem Kauf IMMER zuerst in die Mikrowelle.
Übrigens: sollte dabei doch nennenswert Wasserdampf entstehen, sind die Dinge nicht richtig getrocknet, wären also zusätzlich anfällig für Schimmelbefall.
Schreib mal, was du von meinen ergänzenden Tipps hältst.
Viele Grüße,
Frank
Daddy
says:Hallo Frank, ganz lieben Dank für deinen tollen und umfangreichen Kommentar! Es ist eine sehr gute Ergänzung zu dem was ich bereits geschrieben habe.
Es ist in der Tat so, dass man sich die Tiere meistens selbst ins Haus schleppt durch die eingekauften Produkte. Das siehst Du vollkommen korrekt. Ob die Hersteller das mit Absicht machen, da möchte ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Möglich ist aber alles in dieser teils ruchlosen Welt.
Lebensmittelmotten lieben Chilis, das stimmt. Vermutlich haben die keinen Rezeptor für Capsaicin oder die sind halt einfach so scharf drauf 😀
Darf ich Teile deines Kommentars oben in den Text mit aufnehmen?
Liebe Grüße
euer Daddy
Gerti
says:Vielen Dank für Deine Super Idee mit der Mikrowelle, ich war kein Fan, habe jetzt aber eine Heißluftfriteusen Mikrowelle bestellt, nachdem wir anscheinend Dörrobstmotten haben. Nach der Idee mit dem Vakuumieren von Lebensmitteln + Lock lock Behältern fand ich Deine Idee am besten Danke, Gerti
Dre
says:Ich habe seit ca. 4 Jahren Lebensmittelmotten in der Wohnung. Ich habe alle Lebensmittel komplett weggeworfen. Ich hatte bereits Schlupfwespen, Ferogoromonfallen und mit Gift gesprüht. Ich habe einen leeren, seit 3 Jahren, leeren Vorratsraum, selbst dort wird man sie nicht los. Ausser an die Wand montierte Regale befindet sich dort nichts. Larven habe ich zum Glück unter den Decken nicht mehr. Ich habe wirklich keine Idee mehr wie ich die für immer loswerde. Alles ist in Gläsern oder anderen Behältern und trotzdem gibt es immer noch diese Lebensmittelmotten bei mir. Kann mir jemand helfen???
Daddy
says:Dann musst Du die falschen Behälter haben. Wie im Artikel beschrieben gelangen die Lebensmittelmottenlarven durch kleinste Schlitze und Öffnungen oder fressen sogar Folien durch. Einfache wiederverwendete Schraubgläser sind nicht ausreichend, weil die nur mit Vakuum richtig schließen.
Mit guten Einmachgläsern passiert das aber nicht mehr. Wir haben überhaupt keine Probleme mehr mit Schädlingen im Voratsraum
Falls deine Behälter wirklich Dicht sind und es für die Tiere nichts mehr zu fressen gibt, dann verschwinden die von ganz alleine aus der Wohnung. Vielleicht hast Du aber auch eine andere Art von Mottenbefall, mit einer anderen Spezies die sich gar nicht an Lebensmitteln vergreift sondern an Textilien oder ähnlichem.
Andy
says:Bei aller (Tier)liebe – aber Lebensmittelmotten einfangen und draußen freilassen… nee danke.
Wohl noch nie einen wirklichen Befall gehabt!
Daddy
says:Doch, bei ernsthaftem Befall und echter Tierliebe muss man auch die Maden aus ihren Kokons in den Ecken herausholen und dann ohne Kokon freilassen *g* Bisher hatten wir nie mehr als ein Dutzend fliegender Insekten und maximal ebensovieler Motten im Larvenstadium. Das war jedes Mal ratzfatz erledigt. Ich kann die aber auch einhändig im Flug fangen mittlerweile, hab also von früher wohl schon viel Übung 😉
Außerdem gibt das keine ekligen Flecken wie wenn man die Tiere im Kokon plattdrücken würde oder die Lebensmittelmotten mit ner Fliegenklatsche an die Wand haut. Hat eigentlich nur Vorteile die lebend zu fangen.
Ich weiß aber nicht wie ein starker Befall oder ein extremer Befall aussieht. Sieht man da noch etwas in der Luft oder ist alles voll mit Fluginsekten? 😀
Susi
says:Guten Morgen!
Ich habe das Bedürfnis meinen Senf hinzuzugeben, da ich es schade finde, wie selten darauf hingewiesen wird, dass die Motten es doch tatsächlich schaffen in „arglos“ verschlossene Schraubgläser zu kraxeln. So richtig verstehe ich es daher nicht, wieso du die trotzdem für Gewürze verwendest 🤔 .
Ich selbst bin auch erst gestern auf dieses „Problem“ gestoßen, weil ich ein Youtube-Video vom SWR gesehen hatte. Leider fiel das nur in einem Nebensatz und ich wollte mehr wissen – weshalb ich hier gelandet bin. Bei meiner Recherche gestern habe ich keine Alternative zu den schweren Bügelgläsern finden können. Zumindest keine, bei der ich nicht irgendwie doch eine Ritze sehe, die diese Mistviecher ausnutzen könnten. Also nehme ich das höhere Gewicht in Kauf, welches natürlich aber auch gleichzeitig für eine gewisse Bruchsicherheit sorgt. Man siehe dazu, bei den mittlerweile „Standard-Vorratsgläsern“, die Rezensionen: entweder kommen sie schon gebrochen an oder scheinen durch einfache Handhabung den Geist aufzugeben.
Falls es jemanden interessiert: Ich habe mich für die Serie „Lock-eat“ von Luigi blablabla entschieden. Die sind in unterschiedlichen Größen (80 ml bis 2000 ml) erhältlich, die Bügel sind wenigstens mal aus Edelstahl (habe keine gute Erfahrung mit verzinkten) und derzeit bei flaschenland mit einem Code billiger zu bekommen 👍🏻 (bis Ende August). Cool finde ich auch das Vorratsglas von megusta!, da die Öffnung schräg ist und der Deckel aus Keramik besteht – da kann man sich zwischen weiß, grün und orange entscheiden. Also mal was ganz anderes, wenn es einem auf die Optik ankommt. Bloß ist das leider exorbitant teuer und wird nur in einer Größe angeboten. Ach und man findet es ausschließlich beim Höllenfürsten Amazon.
Jedenfalls erwarte ich jetzt sehnsüchtig meine „erste“ Lieferung, um immerhin einen Teil meiner Lebensmittel abzusichern. Wenn man viele Gewürze und dergleichen besitzt bzw. so doof ist wie ich und Ansprüche hat, geht das tierisch ins Geld 😵💫 .
Daddy
says:Also, da ich schon mehrfach für mich selbst und auch für Freunde bestellt habe, kann ich meine Hand dafür ins Feuer legen das da nichts zerbrochen ankommt. Die 1550ml Gläser sind erstens ultra stabil, mir ist schon eins auf 50cm bis 60cm Höhe auf den Fliesenboden gekracht und auch im Regal habe ich die Gläser schon x-fach aneinander gebollert ohne das es je Scherben gegeben hätte. Wenn man bei Amazon vom Verkäufer Flaschenland bestellt, kommen die wunderbar verpackt in einem stabilen Karton an. Darin ist jedes Glasgefäß noch einmal einzeln von den anderen mit einer Trennwand aus Pappkarton getrennt. Wenn da etwas kaputt ankommt, dann muss man schon einen extrem ruppigen Paketboten haben.
Deine Vorschläge finde ich übrigends super toll. Ich habe die in deinem Beitrag mal verlinkt. Die von Luigi sind echt schön gearbeitet und sind perfekt, wenn man nicht soviel Platz in der Höhe hat. Mit 15,5 cm Höhe passen die auch in kleinere Regal- oder Schrankfächer. Das Produkt von megusta! das oben verlinkt ist, ist einfach extra vagant mit der Schräge und scheint auch sehr gut gearbeitet zu sein. Da ist mir allerdings das Volumen zu klein, da hier keine ganze Packung Mehl reinpasst. Da braucht man schon die 1500 ml. Für Zutaten die man in kleineren Packungsgrößen kauft aber eine tolle und optisch ansprechende Alternative. Danke für deine Vorschläge!
Die Schraubgläser die wir haben, haben eine mehrfache Spindel am Glas wo der Schraubdeckel aufsetzt. Verschließt man die normal fest, kommt meiner Erfahrung nach keine Lebensmittelmotte mehr herein weil die auch nach oben hin zum Deckel gerade und fest anliegen. Anders sieht das bei einfachen Schraubgläsern aus, z.B. wenn man Konservengläser zweckentfremdet als Vorratsbehälter. Da kommen die irgendwie durch (wie weiß ich aber auch nicht. Ich denke die legen die Eier an den Rand und die kleinen Larven krabbeln rein, weil man die einfachen Konservengläser ohne Vakuum nicht mehr so wirklich dicht bekommt.