
Lebensmittelmotten – Gummiring, Schraubgläser, Einmachgläser oder Vorratsdosen?
Was hilft wirklich gegen Lebensmittelmotten? Seitdem unser Baby auf der Welt ist, achte ich bei Lebensmitteln noch genauer darauf, dass diese auch genießbar sind. Vor kurzem war es wieder soweit, durch eine eingeschleppte Nussmischung aus dem Supermarkt sind wieder neue Plagegeister in unsere Wohnung eingezogen. Grund genug einmal eine Hilfestellung für andere Menschen zu schreiben, die Lebensmittelmotten wieder loswerden möchten.
Wie bekommt man Lebensmittelmotten am einfachsten wieder weg?
Am allerbesten hilft Vorsorge. Dazu habe ich weiter unten einen Absatz darüber geschrieben, wie ich unsere Wohnung frei von Lebensmittelmotten halte. Hat man die Tierchen aber erstmal in der Wohnung, gibt es verschiedene Ansätze.

Ich bin hier sicher ein Einzelfall aber ich fange die an sich hübschen und flatternden Motten mit der Hand und befördere Sie dann aus dem offenen Fenster. Meistens geschieht dies im Flug wo die langsamen Tierchen gut zu fangen sind aber auch wenn Sie an Wänden sitzen entnehme ich sie einfach oder stülpe ein Glas über Sie und lasse Sie dann frei.
Ich bin der Meinung, dass jedes Lebewesen, ja das Leben an sich
schützenswert ist und bin kein Freund von Chemie geschweige denn dem Totschlag von Insekten. Sollen Sie sich ein neues Zuhause suchen, diese Chance gebe ich Ihnen 🙂
Hausmittel gegen Lebensmittelmotten
Zu den wirksamen Hausmittel gegen Lebensmittelmotten zählen vor allem Lorbeerblätter. Diese werden von vielen eingesetzt um die Motten fernzuhalten. Dabei reichen scheinbar ein paar Blätter pro Schrank. Andere Nutzer legen den ganzen Boden Ihrer Vorratsschränke mit Lorbeerblättern aus und platzieren darauf Ihre Lebensmittelbehälter aber ein 100% Schutz gegen den Befall bieten diese nicht. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann Lorbeerblätter in Kombination mit Mottensicheren Aufbewahrungsystemen gegen Motten (siehe unten) einsetzen.
Besonders gut helfen sollen zudem Schlupfwespen, welche man im Onlinehandel bestellen kann. Diese setzt man in den betroffenen Schränken oder der Küche aus und dann machen diese Nützlinge Jagd auf die Motten bzw. deren Larven.
Wer seine Lebensmittel, wie ich mittlerweile, fest verschlossen hält, hat sowieso nur noch sehr selten Kontakt mit Lebensmittelmotten. Die paar die ab und zu auftreten, weil ich z.B. gekauftes Mehl noch nicht umgepackt habe lassen sich ohne Mord und Totschlag fangen. Gleiches mache ich auch mit den Maden, falls es überhaupt soweit kommt. Seit ich unsere Lebensmittel in große Einmachgläser gepackt habe, hatte ich nur noch zwei Mal Lebensmittelmotten im Haus und zwar durch eine befallene Nussmischung und eben durch gekauftes Mehl.
Geeigtete Aufbewahrungsformen gegen den Befall von Lebensmittelmotten
Hier bieten sich eigentlich nur drei Formen von Aufbewahrungslösungen an, die Mottensicher sind. Insbesondere Einmachgläser in Form von Bügelgläsern bieten sich an. Diese verschließen fest durch hohen mechanischen Druck und ein breiter Gummiring verhindert das Eindringen von außen ebenso, wie den Ausbruch aus dem Gefäß.
Zum Aufbewahren von Mehl, Reis, Nüssen oder anderer loser Ware benutze ich erfolgreich diese Gläser:

Diese Gläser haben 1550ml Fassungsvermögen und fassen somit mehr als 1 KG Mehl. Zucker und andere schwere Rohstoffe passen entsprechend mehr rein. Die Deckel schließen superdicht und sind absolut Mottensicher.
Die einmalig mit befallenem Mehl eingeschleppten Motten sind im Glas verstorben und konnten sich nicht auf andere Lebensmittel ausbreiten. Ein Eindringen von außen schließe ich demnach auch aus. Es handelt sich hierbei um ein 12er Set und nach langer Recherche war dies die langlebigste und günstigste Aufbewahrungslösung für mich. Ich habe den Kauf nie bereut und kann das Produkt daher wärmstens weiterempfehlen.
Weitere gute Aufbewahrungsmöglichkeiten sind Schraubgläser mit einem
sogenannten Twist-Off Deckel. Verschließt man diese nach jedem Gebrauch wirklich fest, können auch hier keine Motten oder Maden eindringen. Der Nachteil im Vergleich mit Einmachgläsern ist jedoch, dass sich im Schraubgewinde Maden einnisten können. Die Mottenweibchen legen dabei Ihre Eier am unteren Ende des Schraubdeckels ab, von wo aus die kleinen Mottenmaden dann Ihren Weg ins Innere suchen. Bei wirklich fest verschlossenen Gläsern klappt dies nicht. Ist man jedoch unachtsam und bemerkt nicht das eine Mottenmade bei geöffnetem Deckel weiter nach oben kriecht und verschließt das Gefäß dann nicht 100%, so können
auch hier die kleinen Flattermänner in spé eindringen und unsere Lebensmittel ruinieren.
Ich benutze Schraubgläser insbesondere für die Aufbewahrung von Gewürzen, da sich die Lebensmittelmotten auch gern in manches Gewürz einnisten. Selbst Chiliflocken sind diesen kleinen Plagegeistern nicht zu scharf, wie ich schon feststellen durfte. Seit ich jedoch Schraubgläser für meine Gewürze verwende und diese immer fest verschließe, bin ich verschont geblieben.
Für die Lebensmittelmotten sichere Aufbewahrung von Gewürzen nutze ich dieses Produkt:

Das Set habe ich ausgewählt, da zum einen die Größe der Behälter genau richtig für Gewürze ist (Es passen knapp 100g der meisten Gewürze hinein) und zum anderen weil es mit 28 Gewürzgläsern großzügig dimensioniert war. Auch wenn man erst denkt, man braucht so viele gar nicht habe ich es nie bereut gleich ein großes Set gekauft zu haben. Es kommen immer wieder neue Gewürze hinzu und mittlerweile sind fast alle befüllt. Ein weiterer Vorteil sind die mitgelieferten Etiketten (Die schon für sehr viele Gewürze vorbedruckt sind) und ein Stift, mit dem man die schwarzen Etiketten selbst beschriften kann, z.B. für Gewürzmischungen oder exotische Gewürze die nicht als vorbedrucktes Etikett enthalten sind.
Anbetrachts der Menge der Gläser, ist es auch eines der günstigsten Aufbewahrungssets für Gewürze. Ein weiterer Bonus, verschiedene Streueinsätze bzw. Schütteinsätze für das Dosieren der Gewürze. Bisher hat es keine Lebensmittelmotte in meine Gewürzsammlung geschafft. Toi Toi Toi dass es so bleibt!
Um Kleinmengen wie z.B. Walnüsse, Leinsamen, Chiasamen und Co. sicher aufzubewahren, nutze ich diese Boxen:

Obwohl diese Boxen aus Plastik sind, habe ich auch hier noch keinen Befall mit Mehlmotten oder ähnlichem ausmachen können. Durch die vierseitige Verschlusstechnik ist bei diesen Aufbewahrungsboxen sitzt hier der Deckel fest. Und obwohl diese aus Plastik sind, haben sich aufgrund der schieren Dicke des Materials auch hier noch keine Mehlzünsler oder andere Mottenarten einnisten können.
Da die Boxen luftdicht abschließen, halten sich hier insbesondere auch Lebensmittel mit einer Restfeuchte, wie z.B. Nussarten sehr gut darin ohne zu verkommen. Gewählt habe ich dieses Produkt, aufgrund des niedrigen Preises.
Können sich Lebensmittelmotten durch Plastik fressen?
Ja, Lebensmittelmotten können sich durch Plastik hindurch fressen. Gleiches gilt übrigends auch für Metallfolien und spezielle Frischhaltefolien, wie Sie z.B. bei Nussmischungen beliebt sind. Es ist unglaublich, wo sich diese kleinen Insekten so alles durchfressen oder hineinzwängen können.
Wie gefährlich sind Lebensmittelmotten?
Kann man Lebensmittel noch essen wenn sie von Lebensmittelmotten befallen sind?
Meiner Meinung nach kann man als gesunder Erwachsener von Lebensmittelmotten befallene Lebensmittel durchaus noch konsumieren. Sie sind trotzdem noch essbar. Wichtig ist meines Erachtens, dass man die Lebensmittel ordentlich erhitzt. Dies geschieht z.B. beim Backen, Braten oder Kochen von Lebensmitteln wie Reis, Mehl oder Nüssen. Sobald man die Lebensmittel auf über 90°C Celsius erhitzt, sterben in der Regel alle Krankheitserreger, Keime und auch Pilze ab. Mann kann diese dann bedenkenlos verzehren. Anders sieht das ganze jedoch bei allergischen
Menschen aus. Diese können durch Allergene, die sich auch beim Kochen nicht zerstören lassen, Beschwerden erleiden.
Ich empfehle deshalb gerade bei Kindern oder Allergieaffinen Menschen die Lebensmittel im Zweifel lieber zu entsorgen. Ähnlich sieht dies auch das Bundesumweltamt, von dessen Webseite ich an dieser Stelle zitieren möchte:
Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/lebensmittelmotten#gefahrenabschatzung
Hier spielt sicher zum einen die wirtschatliche Nähe zur Lebensmittelindustrie eine Rolle, denen der Neuerwerb befallener Lebensmittel sicher lieber ist als dass alte noch essbare Reste verzehrt werden. Zum anderen sind Ämter und Behörden ja ohnehin sehr kleinlich und risikoscheu. Ich denke hier sollte sich jeder selbst eine Meinung bilden.
Zumal es gerade die Lebensmittelindustrie selbst ist, die uns diese possierlichen Plagegeister mit Ihren Produkten ins Haus bringt. Im Gegensatz zum weit verbreiteten Glauben, dass diese Tiere durch offene Fenster in unsere Wohnräume und Speisekammern gelangen, werden nämlich meist die Eier in befallenen Produkten von uns selbst aus dem Supermarkt in heimische Gefilde transportiert. Dort schlüpfen dann die Maden und der Kreislauf des Lebens beginnt erneut, nur diesmal in unseren eigenen vier Wänden. Es empfiehlt sich deshalb neu gekaufte
Speisen, gleich nach dem Einkauf zu inspizieren und in geeignete Behälter
umzufüllen.
Beitragsbild oben: Ephestia kuehniella – Urheber: Sarefo – Quelle: Wikipedia – Lizenz: Creative Commons 3.0
Frank
says:Hallo!
Diese Seite von dir hab ich irgendwann im Sommer entdeckt – ja, genau, zu der Zeit wo die Viecher fliegen, und ich entsprechend Infos suchte…
Seitdem wollte ich ein paar eigene Betrachtungen und Ideen dazu schreiben – komme aber erst jetzt dazu:
Packungen, die komplett versiegelt sind, also entlüftet/vakuumiert oder unter Druck stehen, können im Regelfall keine Motten enthalten. Es ist mir in der Tat auch noch nicht vorgekommen, daß eine solche Packung befallen gewesen wäre.
Ganz anders dagegen Packungen, die mutwillig vom Hersteller oder Händler Löcher erhielten. Ich erinnere mich an eine 5Kg-Tüte Reis, ich glaube aus Italien, die massiv mit Motten befallen war. Als ich mir die Tüte daraufhin genauer ansah, stellte ich fest, daß die Tüte tatsächlich beidseitig durchgehend an Doppelreihen perforiert wurde! Ich denke, das hat den Grund, daß der Verursacher (Hersteller / Großhändler) genau weiß, daß in seinem Reis Motteneier sind, so aber behaupten kann, die Motten seien anderswo von außen eingetragen worden. Wäre die Tüte dicht versiegelt, wäre die Herkunft der Viecher eindeutig.
Fazit ist also: die Tüten gründlichst ansehen, und keine kaufen, die durchlöchert sind. Mit leichtem Druck auf die Tüte kann man ja bereits feststellen, ob die dicht ist: wenn keine Luft herausgepresst werden kann, können auch keine Motten rein. Man liest zwar immer wieder, auch du schreibst das, die Viecher könnten sich auch durch Plastik beißen. Das mag durchaus möglich sein, aber warum sollten sie? Bei einer DICHTEN Tüte haben die doch gar keine Möglichkeit, zu erkennen, was da drin ist – denn beim sehen, durch die Tüte, wie wir, können sie das kaum erkennen – und RIECHEN durch die hermetisch verschlossene Tüte ist unmöglich. Weiterer Beweis dafür: im Normalfall kommen die durch die Falten an den Öffnungen!
Falls man doch etwas kaufen möchte, das man nur in einer nicht versiegelten Tüte bekommen kann, so sollte man die Tüten zuhause sofort öffnen, und den Inhalt in dicht schließende Gläser umfüllen – das schreibst du ja auch richtig. Vorher aber natürlich gründlichst kontrollieren, ob vielleicht schon Motten, Maden oder Gespinste vorhanden sind. Falls tatsächlich Motten drin sind, natürlich sofort zurück bringen. Falls man aber nur irgend einen Verdacht hat, Eier kann man ja kaum erkennen, gibt es einen einfachen Tipp: die Packung nach dem Kontrollieren, und bevor man den Inhalt umfüllt, für 2 bis 3 Minuten in die Mikrowelle! Trockenprodukte jeder Art werden ja von Mikrowellen nicht erwärmt – Leben aber enthält immer Wasser, und wird so durch Mikrowellen gekocht, also abgetötet. Durch diese Maßnahme hat man dann zwar die abgetöteten Eier im Reis, das ist aber immer noch das weitaus kleinere Übel gegenüber den daraus sich entwickelnden Maden, deren Kot, und den Gespinsten.
Genau diese Maßnahme sollte man auch generell bei jeglichen Gewürzen, die man kauft, anwenden, außer, wenn es sich um stark salzhaltige Gewürzmischungen handelt, oder um Mischungen, bei denen große Anteile Kräuter enthalten sind, die die Mistviecher nicht mögen. An eine Würzmischung mit Lorbeer oder Lavendel z.B. dürften die meisten Motten nicht dran gehen – Chili hingegen: so scharf es unsereiner auch findet, das interessiert die Viecher nicht die Bohne, die lieben das. Das heißt: Chiliflocken, insbesondere skurriler südlicher Herkunft, nach dem Kauf IMMER zuerst in die Mikrowelle.
Übrigens: sollte dabei doch nennenswert Wasserdampf entstehen, sind die Dinge nicht richtig getrocknet, wären also zusätzlich anfällig für Schimmelbefall.
Schreib mal, was du von meinen ergänzenden Tipps hältst.
Viele Grüße,
Frank
Daddy
says:Hallo Frank, ganz lieben Dank für deinen tollen und umfangreichen Kommentar! Es ist eine sehr gute Ergänzung zu dem was ich bereits geschrieben habe.
Es ist in der Tat so, dass man sich die Tiere meistens selbst ins Haus schleppt durch die eingekauften Produkte. Das siehst Du vollkommen korrekt. Ob die Hersteller das mit Absicht machen, da möchte ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Möglich ist aber alles in dieser teils ruchlosen Welt.
Lebensmittelmotten lieben Chilis, das stimmt. Vermutlich haben die keinen Rezeptor für Capsaicin oder die sind halt einfach so scharf drauf 😀
Darf ich Teile deines Kommentars oben in den Text mit aufnehmen?
Liebe Grüße
euer Daddy